Nordrhein-Westfalen
Bielefeld
Ravensberger Park 2. 33607 Bielefeld,
Dr. Udo Schlicht
20100308 20100421
Bielefeld
Bielefeld. Städtisches Museum für Heimatkunde. Kriegsabteilung. Leiter: Prof. Dr. Tümpel u. Th. Daur. Die Sammlung soll vor allem ein Bild der Wirkung des Krieges auf die Heimat geben. Es werden Kriegszeitungen, Kriegsdrucksachen, Veröffentlichungen heimatlicher Behörden und Kriegsandenken gesammelt.
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Die Sammlung ist nicht erhalten.
Zeitungen, Kriegszeitungen, Drucksachen, Amtsdruckschriften, Vivatbänder, Sonstiges.
sind teilweise vorhanden
Aktenmaterial zur Sammlung ist nicht vorhanden.
Die Sammlung war nicht Mitglied in der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Die Sammlung wurde zwischen dem 1.12.1918 und dem 17.04.1919 Mitglied im Verband deutscher Kriegssammlungen, schied aber vor dem 1.08.1919 wieder aus.
Hinweise auf die Kriegsabteilung des Museums in den verschiedenen Jahresberichten des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, u.a. mit dem Vermerk, dass die Kriegsabteilung seit dem 1.07.1918 eine eigene Abteilung im Städtischen Museum bildete. Der Jahresbericht 1916 teilt mit: "Dringend wünschenswert ist es, daß den kommenden Geschlechtern die Möglichkeit geboten wird, sich von unserer Zeit ein möglichst deutliches Bild zu machen, nicht nur von den großen Ereignissen auf dem Kriegsschauplatz, sondern auch von den Einwirkungen des Krieges auf unser Leben und Treiben daheim. Je länger er dauert, um so tiefer greift er in unsere langeingewurzelten Gewohnheiten, um so größer werden die Aufgaben, die er zur Bewältigung immer neuer Schwierigkeiten dem Staat, der Gemeinde, den Vereinen, dem einzelnen stellt. Das alles muß, soweit es sich in Schrift und Bild festhalten läßt, gesammelt werden. In Betracht kommen, um nur einiges zu nennen, die Verfügungen der Behörden in Originalausfertigung, Brot-, Fleisch-, Butterkarten, Photographien der Volksküchen und anderer Veranstaltungen der Kriegshilfe, der Lazarette u. dgl. Der Historische Verein hat darauf von Anfang an sein Augenmerk gerichtet und denkt, diese Sammeltätigkeit planmäßig zu erweitern; es besteht die Absicht, im Museum eine Auswahl der zusammengebrachten Gegenstände auszustellen und so eine Kriegsabteilung zu begründen. Bei Behörden und einzelnen hofft er auf freundliche Förderung dieses Unternehmens. Einen Anfang zu solcher Kriegsausstellung hat bereits Herr Daur, der Verwalter unserer Bilder und Waffen, mit einer Sammlung von Vivatbändern gemacht. [...] Bis jetzt sind annähernd 90 Bänder erschienen, wovon ein Teil in einem Schaukasten des Museums ausgestellt ist." (S. VIII-IX). Im Jahresbericht 1917 ist dann zu lesen: "In unserem vorigen Bericht teilten wir die Absicht mit, eine Kriegsabteilung des Museums zu begründen, die insbesondere auch die Einwirkung des Krieges auf unser Leben und Treiben daheim darstellen soll. Aus diesem Grunde haben wir die Stadtverwaltung gebeten, uns von allen Bekanntmachungen, Verfügungen, von Brot- und ähnlichen Karten je 1 Stück zuzustellen. Eine Auswahl davon soll später ausgestellt und durch Bilder ergänzt werden: bereits liegt eine Anzahl von Straßenbildern aus der Kriegszeit in photographischen Aufnahmen vor. Wir bitten Behörden und Private, die Sammlung auch weiter zu unterstützen." (S. 9) Der Jahresbericht 1918 teilt mit, ein Kasten mit Notgeld, das der Museumsmitarbeiter Dr. Stange zusammengestellt habe, sei von einem Besucher aufgebrochen, sein Inhalt sei gestohlen worden (S. IVf.); in einem Raum im Erdgeschoss seien jetzt die neuerworbenen Vivatbänder ausgestellt (S. V); die neue "Abteilung des Museums, in der die Erinnerung an den Weltkrieg festgehalten werden soll", sei immer noch in Vorbereitung. (S. VI)
Seit Juli 1918 bildete die Kriegssammlung eine eigene Abteilung im Städtischen Museum.
Tümpel, [Hermann]: Städtisches Museum für Heimatkunde. In: Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg 30 (1916), S. VII-IX.
Tümpel, Hermann: Städtisches Museum für Heimatkunde. In: Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg 31 (1917), S. 7-10.
Tümpel, Hermann: Städtisches Museum für Heimatkunde. In: Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg 32 (1918), S. IV-VII.
AMG
Aibe-Marlene Gerdes und Julia Freifrau Hiller von Gaertringen11.01.2014