Sachsen
Dresden
Olbrichtplatz 2. 01099 Dresden
MHM Leiter Sammlung
20100510
Dresden
Schneider, Moritz
Dresden. Kgl. Sächsisches Armeemuseum. Leiter: Generalmajor z. D. Schneider. Sammlung: Druckwerke und Gegenstäde aus Kriegsgebiet u. Heimat. Auch Kriegsbeute. Waffen-, Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke. Bildwerke. Zeitschriften. Zeitungen in ganzen Exempl. u. Ausschnitten. Veröffentlichungen aus Gefangenenlagern. Kriegsandenken.
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Die Sammlung ist teilweise erhalten.
Die Sammlung ist als solche in den Beständen nicht nachweisbar. Das Militärhistorische Museum verfügt über keine separat ausgewiesene Weltkriegssammlung. Die Objekte der ehemaligen Weltkriegssammlung wurden, soweit erhalten, in den regulären Bestand integriert. Am Aufbau der Sammlung waren die sächsischen Truppen mittels Dienstanweisung beteiligt. Ein Schreiben des Königlich Sächsischen Kriegsministeriums vom 31.8.1915 mit dem Titel "Vervollständigung der Sammlungen des Königl. Sächs. Armee-Museums" forderte die Kommandeure auf, aussagefähige Sachzeugen aus dem Soldatenalltag im Grabenkrieg zu sammeln und dem Armeemuseum zu überweisen. Von einzelnen Militärangehörigen gesammelte Beute- und Erinnerungsstücke gelangten von diesen direkt ins Armeemuseum; die von den offiziellen Sammeldiensten an der Front zusammengetragenen Beutestücke gelangten über die zentrale "Beutegut-Erfassungsstelle und Depot" am Zeughaus Berlin auch an das Armeemuseum in Dresden. Am 1.3.1918 versandte das Kriegsministerium ein Rundschreiben an alle sächsischen Truppenteile, dem als Anleitung ein "Merkblatt für den Sammeldienst des Königlich Sächsischen Armeemuseums " beigefügt war. (Quelle: Eugen A. Lisewski)
Teilverlust infolge Kriegshandlungen 1939-1945
Waffen, Uniformen, diverse Militaria
Der Bestand umfasst eine Fülle an Sachzeugen aus dem Ersten Weltkrieg, die aber zum Großteil erst nach 1945 aus vielen Teilen der DDR und später Gesamtdeutschlands zusammengetragen und in den regulären Bestand eingegliedert wurden.
Militaria
sind vorhanden
Aktenmaterial zur Sammlung ist erhalten.
Erwerbungsunterlagen
Militärgeschichtliches Forschungsamt der Bundeswehr Potsdam, Bestand SA 1832 (Königlich Sächsisches Kriegsministerium - Allgemeine Armee-Abteilung, Sachbetreff: Armeemuseum)
Aussagen zur Materialbeschaffung sind möglich.
Die Sammlung war nicht Mitglied in der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Die Sammlung wurde zwischen dem 1.12.1918 und dem 17.04.1919 Mitglied im Verband deutscher Kriegssammlungen.
Das Königlich Sächsische Armeemuseum war aus Gründen militärischer Geheimhaltung während des Ersten Weltkriegs nur eingeschränkt zugänglich. Am 2. Oktober 1914 wurde mit Teilen der Armeesammlung eine Sonderausstellung zur Kriegslage an der französischen Front mit Beutestücken eröffnet. Sie zeigte u.a. Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände französischer Truppen und Artefakte aus den von sächsischen Truppen gestürmten Festungen: eine Bronzetafel des Festung Longwy sowie die Kapitulationsfahne und die Schlüssel des Forts Charlemont bei Givet. (Quelle: Eugen A. Lisewski)
Das Königlich Sächsische Armeemuseum richtete sein Augenmerk in den Jahren 1914-1918 hauptsächlich "auf den Zuwachs an Beutestücken und Objekten, mit deren Hilfe sich in geeigneter Weise der Erfolg der deutschen und besonders der sächsischen Waffen an den Weltkriegsfronten darstellen lassen." (Quelle: Eugen A. Lisewski) Zahlreiche Räume mussten an das Artilleriedepot abgetreten werden, Magazinierung und Bewahrung des Museumsgutes waren beträchtlich erschwert. Dem begegnete die Museumsleitung durch großzügige Leihgaben an die Kriegsausstellung in Berlin und Leipzig. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Museum zunächst geschlossen. Sammlungsverluste traten ein durch verlorengegangene Leihgaben an auswärtige Kriegsausstellungen sowie durch Plünderung von Museumsgut während des Revolutionsgeschehens. 1923/24 wurde das Museum wiedereröffnet. Es wurde 1940 in Heeresmuseum umbenannt und war bis 1945 geöffnet. Von der ursprünglichen Sammlung des 1915 gegründeten Museums gilt ein großer Teil seit 1945 als verschollen. Nach Kriegsende beschlagnahmte die Rote Armee die Bestände und ließ diese großenteils in die Sowjetunion abtransportieren. Das Heeresmuseum wurde daraufhin aufgelöst. 1972 bezog das 1961 in Potsdam gegründete Deutsche Armeemuseum das frühere Arsenalgebäude. Nach Rückgabe eines Teils der in die Sowjetunion verlagerten Bestände des früheren Sächsischen Armeemuseums 1958 und deren interimistischer Verwahrung in Berlin konnten auch diese wieder am alten Ort gezeigt werden. Die zurückgeführten Bestände sind in den regulären Bestand des Museums eingefügt.
Hahlweg, Werner: Heeresmuseen III. 1 d. In: Franke, Hermann (Hrsg.): Handbuch der neuzeitlichen Wehrwissenschaften Bd. 2: Das Heer. - Berlin u.a. 1937, S. 273f.
Lisewski, Eugen A., und Hans Mehlhorn: Von der Arsenalsammlung zum Armeemuseum Dresden (1897-1945). In: 100 Jahre Museum im Dresdner Arsenal (1897-1997). Eine Schrift zum Jubiläum. Dresden 1997, S. 9-26.
Lisewski, Eugen A.: Von der Arsenalsammlung zum Königlich Sächsischen Armeemuseum 1897 bis 1918. Die Anfangsjahre des Sächsischen Armeemuseums - Abriss anläßlich des 100jährigen Bestehens. Dresden 1997, S. 27-31.
AMG
Aibe-Marlene Gerdes und Julia Freifrau Hiller von Gaertringen11.01.2014