Sachsen-Anhalt
Magdeburg
Breiter Weg 109. 39104 Magdeburg
Ilona Brditschke
20130319
Magdeburg
Hauptwache 4
Magdeburg. Stadtbibliothek. Leiter: Stadtbibliothekar Dr. von Vincenti. Sammlung im Rahmen der Aufgaben der Bibliothek.
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Die Sammlung ist teilweise erhalten.
Aus dem Erscheinungszeitraum 1914-1918 sind heute noch 3100 Medien in der Stadtbibliothek Magdeburg vorhanden.
Bücher
Zeitschriften
Feldzeitungen
Lagerzeitungen
Nicht erhalten sind handschriftliche Briefe und Tagebücher sowie Plakate, Maueranschläge, Karten, Drucksachen, Lebensmittelkarten und eine ehemals 94 Foliomappen umfassende Sammlung von Zeitungsausschnitten und Revolutionsdrucksachen.
Teilverlust infolge Kriegshandlungen 1939-1945. 140.000 von 180.000 Bänden gingen verloren (Quelle: Leyh). Die Sammlung, soweit noch vorhanden, wurde wahrscheinlich nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöst.
Das noch vorhandene Material ist innerhalb des allgemeinen Bestandes aufgestellt.
sind nicht vorhanden
Die Inventarbücher sind nicht erhalten.
Aktenmaterial zur Sammlung ist nicht erhalten.
Aussagen zur Materialbeschaffung sind nicht möglich.
Die Stadtbibliothek Magdeburg war nicht Mitglied der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Die Stadtbibliothek Magdeburg trat zwischen dem 17.04.1918 und dem 1.08.1919 dem Verband deutscher Kriegssammlungen bei.
Der Verwaltungsbericht der Stadt Magdeburg teilt für die Stadtbibliothek im Verwaltungsjahr 1914 mit: "Neu angelegt wurde die Sammlung von Kriegsliteratur, die Beschreibungen des Krieges, Chroniken, Vorträge, Verlustlisten, Extrablätter, Flugschriften, Witzblätter umfaßt; die Stadtbibliothek konnte aus dieser besonders umfangreichen Literatur die wichtigeren Erscheinungen sammeln dank dem Umstande, daß der Etat nicht eingeschränkt zu werden brauchte. Außerdem hat die Stadtbibliothek eine Sammlung von Kriegsbriefen und Tagebüchern der Angehörigen unserer Magdeburger Regimenter als wichtiges Material zur Ortsgeschichte angelegt, endlich auch eine kleine Ausstellung: 'Magdeburg im Kriege' veranstaltet. Alte Holzschnitte, Stahlstiche und Pläne ihrer reichen Sammlung veranschaulichen im Bilde Magdeburg im Kriege von 1550-1870 ..." Der Jahresbericht 1917-1919 berichtet von einer beträchtlichen Erweiterung dieses Bestandes durch die Zustiftung des Buchhändlers Carl Artur Schallehn sowie zahlreicher Militärdienststellen, insbesondere des Stellvertretenden Generalkommandos des IV. Armee-Korps: "Dazu kam die große Spezialsammlung von amtlichen und anderen Veröffentlichungen, den Weltkrieg betreffend, wie Aufrufe, Maueranschläge, Kriegskarten, Werbeplakate für den Grenzschutz usw., die Herr Verlagsbuchhändler Schallehn der Stadtbibliothek stiftete; diese wurde in bester Weise ergänzt durch die vielen Veröffentlichungen, die verschiedene Behörden, z.B. das Stellvertretende Generalkommando des IV. A.-K., die Reichswehrbrigade 4, das Freiwilligenregiment Magdeburg, Fußartillerieregiment Encke, Pionierbataillon 4, die Baltenwehr, Adjutantur des General Maercker, der A.- und S.-Rat, das Kriegspresseamt, Kriegswirtschaftsamt, sowie die neuen politischen Parteien, außerdem viele Private, besonders Herr Hauptlehrer Weber, der Primaner Ernst Laage und Herr Walter Gericke stifteten. Ferner wurde der Stadtbibliothek geschenkweise überlassen: die große Sammlung von Zeitungsausschnitten und Drucksachen, die das Stellvertretende Generalkommando des IV. A.-K. - Presse-Abteilung - zusammengestellt hatte, im ganzen 94 Foliomappen; außerdem die große Kartothek mit den Titelabschriften der zwecks Geheimhaltung gesperrten Bücher und Zeitschriftenaufsätze, die die militärische Postprüfungsstelle des IV. A.-K. zusammengestellt hatte; endlich mehrere Mappen betr. Kriegsgefangenenfürsorge und Vermißte, die die Suchstelle für Vermißte - Unterabteilung des Roten Kreuzes - eingerichtet hatte. Das Lebensmittelamt überreichte je ein Muster sämtlicher, von Anfang an eingeführten Lebensmittelmarken unserer Stadt." Die 1925 erschienene Festschrift zum 400jährigen Bestehen der Stadtbibliothek Magdeburg greift diese Mitteilungen wieder auf und berichtet nahezu gleichlautend unter der Kapitelüberschrift "Der Weltkrieg" über die Jahre 1914-1918, u.a.: "Neu angelegt wurde im Jahr 1914 die Sammlung der Kriegsliteratur, die die wichtigsten Beschreibungen des Weltkrieges, Chroniken, Vorträge, alle Verlustlisten, die Magdeburger Extrablätter, ferner Flugschriften und Maueranschläge umfaßte; die Stadtbibliothek konnte aus dieser besonders umfangreichen Literatur die wichtigeren Erscheinungen sammeln dank dem Umstande, daß der Etat nicht eingeschränkt zu werden brauchte. Außerdem hat die Stadtbibliothek eine Sammlung von Kriegsbriefen und Tagebüchern der Angehörigen unserer Magdeburger Regimenter als wichtiges Material zur Ortsgeschichte angelegt, endlich auch eine kleine Ausstellung: 'Magdeburg im Kriege' veranstaltet. Alte Holzschnitte, Stahlstiche und Pläne ihrer reichen Sammlung veranschaulichen im Bilde Magdeburg im Kriege von 1550-1870 ..." (S. 115f.) Für das Jahr 1915/16 wird außerdem berichtet: "Die Sammlung der eigentlichen Kriegsliteratur wurde fortgesetzt; neu angelegt wurde die Sammlung der in unserer Provinz erscheinenden Gefangenenzeitungen (Altengrabow, Quedlinburg, Salzwedel und Stendal)." (S. 119) Weiterhin heißt es über die Zustiftungen zur Kriegssammlung: "Dazu kam die große Spezialsammlung von amtlichen und anderen Veröffentlichungen, den Weltkrieg betreffend, wie Aufrufe, Maueranschläge, Kriegskarten, Werbeplakate für den Grenzschutz usw., die Herr Verlagsbuchhändler Schallehn der Stadtbibliothek stiftete; diese wurde in bester Weise ergänzt durch die vielen Veröffentlichungen, die die verschiedenen Behörden, z.B. das Stellvertretende Generalkommando des 4. Armeekorps, die Reichswehrbrigade 4, das Freiwilligen-Regiment Magdeburg, Fußartillerie-Regiment Encke, Pionier-Bataillon 4, die Baltenwehr, die Adjutantur des Generals Maercker, der Arbeiter- und Soldatenrat, das Kriegspresseamt, Kriegswirtschaftsamt, außerdem viele Private, besonders Herr Hauptlehrer Weber und der Primaner Ernst Laage, sowie Herr Bibliorheksgehilfe Gericke stifteten. Ferner wurde der Stadtbibliothek geschenkweise überlassen: die große Sammlung von Zeitungsausschnitten und Drucksachen, die die Presseabteilung des stellvertretenden Generalkommandos des 4. Armeekorps zusammengestellt hatte, im ganzen 94 Foliomappen, außerdem die große Kartothek mit den Titelabschriften der zwecks Geheimhaltung gesperrten Bücher und Zeitschriftenaufsätze, die die militärische Postprüfungsstelle des 4. Armeekorps während des Weltkrieges zusammengestellt hatte, endlich mehrere Mappen betreffend Kriegsgefangenenfürsorge und Vermißte, die die Suchstelle für Vermißte, Unterabteilung des Roten Kreuzes, eingerichtet hatte. Das Lebenmittelamt überreichte auf unseren Antrag je ein Muster sämtlicher von Anfang an eingeführten Lebensmittelmarken unserer Stadt, um so auch späteren Generationen das Elend der damaligen Zeit zeigen zu können." (S. 121f.) Die Sammlung zeitgeschichtlicher Dokumente wurde über das Kriegsende hinaus fortgeführt, für das Jahr 1918 wird berichtet: "Von den Schenkungen seien hervorgehoben die Wahlaufrufe, Flugblätter, Maueranschläge usw. für die National- und Preußische Versammlung, die die verschiedenen politischen Parteien uns auf unseren Wunsch überließen. Dadurch sind diese für alle Zeiten erhalten geblieben, die sonst trotz ihrer massenhaften Herstellung verloren gehen." (S. 122) Und das Kapitel "Nach dem Weltkriege" fügt für das Jahr 1919 hinzu: "Die im Vorjahre angelegte Kriegssammung wurde fortgeführt und in Mappen geordnet; sie fand ihre Ergänzung in der Sammlung der Revolutionsdrucke, sowie der Aufrufe, Werbezettel, Maueranschläge für den neuen Reichstag." (S. 124) Zuletzt heißt es für das Jahr 1921/22: "Die während der letzten Jahre gesammelten Plakate und Flugschriften aus der Kriegszeit und Nachkriegszeit wurden geordnet und zu einer großen Sammlung vereinigt. Sie wurden in zwei große Gruppen eingeteilt: A. Krieg 1914-1919, B. Revolution, und in 40 großen Mappen in der Abteilung XI der Stadtbibliothek eingereiht." (S. 128)
Ein Katalog der Sammlung ist nicht überliefert.
Online-Katalog
http://auskunft.stadtbibliothek.magdeburg.de/webopac/index.asp?DB=webopac
Stadtarchiv, Stadtbibliothek und städtische Volksbüchereien der Stadt Magdeburg im Jahre 1914. Sonderabdruck aus dem Verwaltungs-Bericht der Stadt Magdeburg 1914. Magdeburg 1914, S. 2.
Stadtarchiv, Stadtbibliothek und städtische Volksbüchereien der Stadt Magdeburg in den Jahren 1917/19. Sonder-Abdruck aus dem Verwaltungsbericht der Stadt Magdeburg für 1917/18 und 1818/19. Magdeburg 1919, S. 3.
Vincenti, Arthur von: Geschichte der Stadtbibliothek zu Magdeburg 1525-1925. Festschrift zum 400jährigen Jubiläum der Stadtbibliothek zu Magdeburg. Magdeburg 1925, S. 115-123.
Leyh, Georg: Die deutschen Wissenschaftlichen Bibliotheken nach dem Krieg. Tübingen 1947, S. 148.
JvH
Julia Freifrau Hiller von Gaertringen11.01.2014