Baden-Württemberg
Mannheim
Museum Weltkulturen D 5. 68159 Mannheim
Andreas Krock M.A.
20100325
Mannheim
Mannheim. Altertumsverein. Sammlung im Entstehen. Sammelprogramm: 1. Mannheim und der Krieg: Darunter Veröffentlichungen heimatlicher Behörden, Bilder und Zeichnungen, hier entstandene Dichtungen usw. 2. Die Mannheimer Kriegsteilnehmer: Urkunden und persönliche Erinnerungen, Bilder u. a. 3. Der Krieg im weiteren Sinn: Zeitungen, Kriegsdrucksachen, Kriegsbeute, Kriegsandenken u. a. 4. Kunst und Gewerbe im Kriege.
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Die Sammlung ist nicht erhalten.
Feldzeitungen, Feldpredigten, Konzertprogramme, Aufrufe und Bekanntmachungen, Notgeld, Kriegskompositionen, Fotografien, Gemälde, Autographen, Feldpostbriefe, Briefmarken, Münzen und Medaillen, Extrablätter, Plakate, Postkarten u.a. Kriegsdrucksachen sowie kunstgewerbliche Gegenstände aller Art
vermutlich Komplettverlust infolge Kriegshandlungen 1939-1945
Abgabe sämtlicher Vereinssammlungen 1921 in städtische Verwaltung, darunter auch eventuelle Reste der Kriegserinnerungssammlung
sind vorhanden
Aktenmaterial zur Sammlung ist nicht erhalten.
Aussagen zur Materialbeschaffung sind nicht möglich.
Die Sammlung war Mitglied in der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Die Sammlung war nicht Mitglied im Verband deutscher Kriegssammlungen.
2 (1919) H. 2 (Feld- und Kriegszeitungen, Kriegsansichtskarten), H. 3 (Liederbücher, Münzen, Medaillen, Abzeichen, Notgeld, Seelsorge, Kirche und Krieg, Tageszeitungen und Zeitschriften aus der Kriegszeit, Vivatbänder, Waffen und Munition, Uniformstücke, Reglements, Instruktionsbücher)
Erster Aufruf des Vereins zur Abgabe von Erinnerungsstücken nach dem Vorbild der Stadt Frankfurt in den Mannheimer Geschichtsblättern 15 (1914) H. 11/12, November/Dezember 1914; als besonders erwünscht werden Fotografien von gefallenen Mannheimer Kriegern bezeichnet, die auch in Mannheim nach Frankfurter Vorbild zu einer Ehrentafel zusammengestellt werden sollten, außerdem Feldpostbriefe in Original oder Abschrift. - Öffentlicher Aufruf des Vereins zur Mitwirkung der Öffentlichkeit an der Kriegssammlung vom März 1915. Seit 1915 regelmäßige Berichterstattung über die Kriegssammlung in den "Mannheimer Geschichtsblättern."
Die Sammlung war vom 28. Mai 1915 an bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Mannheimer Schloss ausgestellt. An Sonn- und Feiertagen konnte sie unentgeltlich besichtigt werden. In den 1930er Jahren wurden Teile der Sammlung, z.B. Fotos, für die Ausstellungen "Vom Federhut zum Stahlhelm" (1937), "Mannheim als Festungs- und Garnisionsstadt" oder "Vom Wildpfad zur Reichsautobahn" (1935/36) erneut präsentiert, ohne dass Nachweise über die einzelnen Exponate gemacht werden können.
Mit der Kriegsniederlage Ende 1918 wurde die bis dahin ausgestellte Sammlung stillschweigend magaziniert. 1921 wurden sämtliche Vereinssammlungen, darunter offenbar auch die Kriegssammlung, unter Vorbehalt des Eigentums in städtische Verwaltung übergeben. In den 1930er Jahren wurden Teile der Sammlung wieder ausgestellt. Die Sammlung war während des Zweiten Weltkrieges im Mannheimer Schloss ausgestellt, als dieses bombardiert wurde. Dabei wurden die ausgestellten Exponate größtenteils vernichtet. Nach 1945 tritt die Sammlung nicht mehr in Erscheinung. Eventuell sind Einzelstücke in den stadtgeschichtlichen Sammlungen erhalten, dies ist aufgrund fehlender Quellen jedoch schwer zu überprüfen.
Mannheimer Geschichtsblätter 15 (1914) H.11/12, Sp. 193; 16 (1915) H. 1/2, Sp.1, H. 3/4, Sp. 25-28, H. 5/6, Sp. 49-52, H. 7/8, Sp. 73, H. 9/10, Sp. 97, H. 11/12, Sp. 12; 17 (1916) H. 3/4, Sp. 26, H. 7/8, Sp. 73; 18 (1917) H. 3/4, Sp. 25, H. 5/6, Sp. 49 u. 52f., H. 7/8, Sp. 74; 19 (1918) H. 1/2, Sp. 1, H. 3/4, Sp. 17 u. 18, H. 5/6, Sp. 33, H. 7/8, Sp. 49, H. 11/12, Sp. 81.
Peßler, Wilhelm: Das historische Museum und der Weltkrieg. In: Museumskunde 12 (1916) S. 95f.
Walter, Friedrich: Eine Kriegsausstellung in Mannheim. In: General-Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung. Badische neueste Nachrichten Nr. vom 28.5.1915, Morgenausgabe S. 2 und S. 3, Abendausgabe S. 2 und S. 3.
Beil, Christine: Der ausgestellte Krieg. Präsentationen des Ersten Weltkrieges 1914-1939. Tübingen: Tübinger Vereinigung für Volkskunde 2004, S. 107.
AMG
Aibe-Marlene Gerdes und Julia Freifrau Hiller von Gaertringen11.01.2014