Nordrhein-Westfalen
Münster
An den Speichern 8. 48157 Münster
Anja Gussek
20130328
Münster
Münster. Stadtarchiv. Kriegssammlung. Leiter: Stadtarchivar Dr. Eduard Schulte. 1. Führung einer tagebuchartigen „Münsterschen Heimatchronik des Weltkrieges“. 2. Sammlung von photographischen Aufnahmen aller mit dem Kriege zusammenhängenden Zustände, Einrichtungen oder Ereignisse in der Stadt Münster. 3. Sammlung von Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Kriegsdrucksachen, sowie von den in englischer und französischer Sprache erscheinenden deutschen Tagesberichten. Kriegsandenken.
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Die Sammlung ist teilweise erhalten.
Die Sammlung als solche ist nicht erhalten. Ihr vermutlich einst zugehörige Materialien sind in den Beständen des Stadtarchivs an anderer Stelle überliefert.
Fotografien
Plakate
Feldzeitungen
Postkarten
Das Stadtarchiv Münster besitzt keinen Teilbestand "Kriegssammlung". Es gibt nur eine Archiveinheit, die auf die frühere Kriegssammlung hindeutet. Das gesammelte Material ist wohl erhalten, wurde aber neu verzeichnet und befindet sich nun in der „Stadtgeschichtlichen Dokumentation“. Das Material zu der 1930 publizierten 'Münsterischen Heimatchronik' existiert im Original nicht mehr. Ansonsten ist der Erste Weltkrieg in der Foto- und Plakatsammlung dokumentiert; ob dieses Material früher Teil der zuletzt 1921 deklarierten Kriegssammlung war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Einzelnummern von Feldzeitungen (Kriegszeitung der 4. Armee, Feldzeitung der Bugarmee, Kriegszeitung der 1. Armee ("Wacht im Westen" und "Champagne-Kriegszeitung"), Zwischen Maas und Mosel, Feldzeitung der Armeeabteilung C , Nachrichtenblatt des Grenzschutz-Kommandos Suwalki) und Revolutionszeitungen (Der freie Soldat. Organ des General-Soldatenrats VII. Armeekorps, Münster i. W.) finden sich in der Zeitungssammlung.
Das ggf. heute noch erhaltene Material ist innerhalb der allgemeinen Bestände aufgestellt.
sind vorhanden
Aktenmaterial zur Sammlung ist erhalten.
Stadtarchiv Münster
Aussagen zur Materialbeschaffung sind nicht möglich.
Die Sammlung war nicht Mitglied der Vereinigung der Weltkriegssammler.
Die Sammlung war nicht Mitglied des Verbandes deutscher Kriegssammlungen.
Eduard Schulte als Leiter des Stadtarchivs erhielt im August 1914 den offiziellen Auftrag des Magistrats, eine Chronik zum Kriegsgeschehen in der Stadt Münster zu erstellen. Das in der Kriegssammlung zusammengestellte Material diente vornehmlich diesem Zweck. Die Kriegchronik wurde 1930 publiziert. Das gesammelte Material wurde anschließend offenbar auf die allgemeinen Sammlungen des Stadtarchivs verteilt. Im Vorwort der im Druck vorgelegten Kriegschronik der Stadt Münster 1914/18 erläuterte Schulte das Projekt: "Den Einfluß des Krieges auf das öffentliche und private Leben der Stadt Münster für die Nachwelt in Wort und Bild festzuhalten, erachtete der Magistrat alsbald nach der Mobilmachung für eine vaterländische und historische Pflicht, zu deren Erfüllung er den unterzeichneten Stadtarchivar mit der Führung einer Münsterschen Heimatchronik des Weltkrieges und mit der Sammlung von Münsterschen Kriegsbildern beauftragte. In der Kriegschronik [...] werden auf Grund amtlicher Akten, der Ortsberichte der hiesigen Tageszeitungen und eigener Beobachtungen alle wichtigen Begebenheiten des Kriegszustandes hiesiger Stadt in ihrer zeitlichen Folge verzeichnet ... In Ergänzung der Kriegschronik soll die Bildersammlung das interessante Leben und Treiben am Sitze des Stellvertretenden General-Kommandos des VII. Armeekorps und in einer so starken Garnison, wie sie Münster ist, im photographischen Bilde festhalten." Die Schwierigkeiten, aus dem angegebenen Material ein auch nur annähernd zulängliches oder gar objektives Bild des Kriegsgeschehens zu erhalten, und die Probleme, die durch mangelnde Verschriftlichung kriegswirtschaftlicher Maßnahmen während des Krieges sowie durch unsachgemäße Aktenaussonderung der Stadtverwaltung während der Inflationszeit für ein solches Projekt entstanden, werden im Vorwort der Kriegschronik dargelegt. Gedruckte Quellen sind in der Chronik zitiert, Teile der Kriegsfotosammlung, auch Aufnahmen von Kriegsgefangenen ("Völker der deutschfeindlichen Welt auf Grund ihrer Vertreter in den Münsterschen Lagern"), darin abgebildet; die Fotografen (ohne Einzelnachweis) genannt. Das als Quelle genutzte Material (Tagebücher, Memoiren, Briefe, Aktenstücke, Zeitungen etc.) ist auch in den beiden Folgebänden, die die Ereignisse bis zum Februar 1919 anschließen, beschrieben und zitiert sowie durch Fotos, Plakate, Flugblätter, Lebensmittelkarten etc. illustriert. Ähnliche Versuche einer städtischen Kriegschronik unternahm Schulte auch während des Zweiten Weltkrieges.
Das vermutlich der Sammlung entstammende Material ist erschlossen.
Der Flugblatt- und Plakatbestand ist über zwei Findkarteien erschlossen. Die Fotosammlung ist über ein Findbuch erschlossen. Die Postkartensammlung ist in einem Online-Findbuch erschlossen. Die Feldzeitungen sind in einem Online-Findbuch erschlossen.
http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=318&id=254&tektId=309
Online-Findbuch Archivische Sammlungen - Postkartensammlung
Online-Findbuch Archivische Sammlungen - Zeitungen
Die Fotos und Plakate sind teilweise digitalisiert.
Fotografien
Plakate
LWL - Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster
20100317
Schulte, Eduard: Die Kriegssammlung des Stadtarchivs Münster. In: Westfalen. Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens 7 (1915) H. 1, S. 29-30.
Kriegschronik der Stadt Münster 1914/18, im Auftrage des Magistrats geführt von Eduard Schulte. Münster i. W. 1930. VIII, 400 S. : Mit 280 Photobildern, 132 S. Abb., 1 Taf. (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster i.W. 6).
Schulte, Eduard: Münstersche Chronik zu Novemberrevolte und Separatismus 1918. Tagebücher, Berichte, Akten, Briefe, Zeitungen, Plakate, Bilder. Münster i.W. 1936. XIX, 372 S. : mit Abb., 20 Bl. Abb. (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster i.W. 7).
Schulte, Eduard: Münstersche Chronik zu Spartakismus und Separatismus Anfang 1919. Aktenstücke, Berichte, Bilder, Flugblätter, Plakate, Pressestimmen, Tagebücher. Münster i.W. 1939. XX, 391 S. : mit Abb., 9 Bl. Abb. (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster i.W. 10).
Das Stadtarchiv Münster plant eine Internetpräsentation "Erster Weltkrieg in Münster".
JvH
Julia Freifrau Hiller von Gaertringen11.01.2014